Covid 19 – Die Krise und ihre Auswirkungen

Hallo liebe Fans und Freunde,

es ist mal wieder an der Zeit für´n paar Neuigkeiten von der Drummer-Front. In welcher Situation wir uns seit knapp vier Wochen befinden kann ja niemandem entgangen sein. Das Covid 19 Virus hat uns weltweit mehr oder weniger alle fest im Griff. Das Schlimme ist, Menschen sterben weil niemand scheinbar so wirklich auf solch eine Situation vorbereitet war. Das ist einfach nur schrecklich! Auf die ganze Politik will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen. Soll sich jeder selbst ein Urteil darüber bilden. Informationen gibt es mehr als genug. Leider auch viel Geschwurble und Verschwörungstheorien. Aber wie gesagt, muss jeder selbst wissen was und wem er glaubt.

Ich möchte mich hier einmal ganz herzlich bei allen bedanken die trotz dieser Krise einen unfassbar tollen, weil extrem harten und gefährlichen Job machen. Wie z.B. das ganze medizinische Personal in den Kliniken, Heimen und Arztpraxen . Den Verkäuferinnen/Verkäufern in den Lebensmittelmärkten, den Fahrerinnen/Fahrern der Öffis, Post und Müllabfuhr etc. Halt allen wie es so schön heißt, „Systemrelevanten“ Berufen. Euch allen ein fettes DANKESCHÖN!

Und da komme ich auch schon zu meinem Punkt. Systemrelevante Berufe. Leider, oder anders, krisenbedingt, bin ich als Musiker/pädagogische Honorarkraft vor knapp vier Wochen komplett aus meinem Arbeitsleben gerissen worden. Ich darf weder Unterrichten noch darf ich Konzerte/Touren spielen. Klar, das hat definitiv einen guten Grund und das sehe ich selbstverständlich ein. Es musste sein und war alternativlos, keine Frage. Nur ist das bei mir, wie auch bei den meisten anderen meiner freiberuflichen Kollegen aus der Kunst-/Lehrer-Branche, leider damit verbunden, das wir nur minimalste bis gar keine Einnahmen mehr haben. Leider habe ich von den versprochenen schnellen und unbürokratischen „Soforthilfen“ des Landes Niedersachsen für Solo-/Kleinstunternehmer, Freiberufler etc. bisher noch nichts gesehen. Meinen Antrag hab ich am 27.03. gestellt. In einigen Bundesländern ging es da etwas schneller. Aber gut, mehr als abwarten kann ich da leider nicht. Ärgert mich aber doch denn meine monatlichen Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Versicherung etc. laufen ja weiter. Gut, sollte ich also irgendwann diese Soforthilfe bekommen, dann sind das 3000€ für drei Monate. Das ist dann aber leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein und deckt grad mal oben genannte Kosten. Okay, dann gibt´s ja noch den Bund. Der hilft schnell und unbürokratisch.

Das Problem: Bei den Hilfen werden wegbrechende Honorare und Gagen überhaupt nicht berücksichtigt, sondern nur Betriebsausgaben – die die meisten von uns gar nicht haben. Die meisten von uns haben kein eigenes Büro gemietet, nutzen ihren Privatwagen für die Fahrt zur Arbeit, besitzen Laptop und Arbeitsinstrumente, die aber von den hart erarbeiteten Gagen/Honoraren gekauft und in den wenigsten Fällen geleast sind. Ob Musiker, Schauspieler oder Promoter oder Tontechniker – die meisten von uns Freiberuflern arbeiten vom heimischen Wohnzimmer aus und fahren zu ihren Gigs/Terminen, das war’s. Bezahlt werden sie aber nur, wenn sie arbeiten, Verträge mit Absicherung oder Lohnfortzahlungen gibt es in aller Regel nicht. Damit schlössen die Soforthilfen den Kreis von Solo-Selbstständigen im Haupterwerb aus der Förderung faktisch aus. Denn bei dem Programm wurden ausgerechnet Zuschüsse zum Lebensunterhalt oder Entschädigungen für Verdienstausfall ausgeschlossen. „Gerade das wäre aber nun notwendig“! Solo-Selbstständige der Freien Berufe sehen sich mit gravierenden, die private Existenz bedrohenden Ausfällen ihres eigenen Einkommens, des sogenannten Unternehmerlohns, konfrontiert. Es droht also das wir bei den Hilfsprogrammen nun unberücksichtigt bleiben.

Vielleicht bin ich ja als Musiker/pädagogische Honorarkraft auch einfach nur zu doof diese Hilfsangebote zu verstehen und zu beantragen? Ich weiß es nicht. Dann bitte ich doch gern um eine für mich verständliche Erklärung. Ich bin seit knapp 17 Jahren liebend gern freiberuflicher Musiker/pädagogische Honorarkraft. Ich unterrichte unsere Kids sehr gern und noch lieber spiele ich mit meinen Bands für meine Fans Konzerte. Ich kam in der ganzen Zeit finanziell über die Runden. Wurde nicht reich, aber das war auch eh nie mein Plan. Ich für meinen Teil mache mir aber auf jeden Fall seit knapp vier Wochen ständig Gedanken wie´s für mich weitergehen soll und DAS nervt tierisch, gerade in dieser aktuellen Zeit.

So viel von mir. Bleibt alle wohlauf oder werdet wieder gesund. Und ganz wichtig, trotz allem nicht den Humor und die Freundlichkeit verlieren!

Rockiger Gruß und schöne Ostern, euer Léo

p.s.: Und was die Systemrelevanz meiner/unserer Branche angeht, darüber wird man sich nach dieser Krise sicher auch noch mal einen Kopf machen müssen…

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